Fanfarenzug und Prinzengarde in Tottori (07.10.2009)

Fanfarenzug und Prinzengarde der 1. SKG beim Volkskunstfestival in Tottori 
Von Lutz Wilfert

Am 7. Oktober 2009 machten sich zwei Dutzend Aktive des Fanfarenzuges und der Prinzengarde Steinheim e.V. unter der Leitung des  Vorsitzenden Frank Kilian und in Begleitung des ehrenamtlichen Stadtrates Lutz Wilfert auf den Weg nach Tottori in Japan, um in der Hanauer Partnerstadt an einem großen Folklorefestival teilzunehmen. Die Reise nach Japan verzögerte sich dann aber am Flughafen in Frankfurt erst einmal um fünf Stunden, da über dem Zielflughafen in Osaka der 18. Taifun des Jahres wütete. Nach elfstündigem Flug, der Verspätung beim Abflug in Frankfurt und einer Zeitverschiebung von sieben Stunden erreichte die Gruppe dann aber unversehrt Osaka, von wo es in einer vierstündigen Busfahrt nach Tottori ging.

Der nächste Tag begann mit einem Empfang beim Bürgermeister der Stadt Tottori, Isao Takeuchi, und dem Parlamentpräsidenten Nakashima. Das Beeindruckendste dabei war, dass vor dem Rathaus etwa 100 Mitarbeiter Spalier standen und klatschten. Am Nachmittag standen dann erste Proben an den Veranstaltungsorten auf dem Programm und ein Abendessen mit jenem Chor, der im Sommer an der Wilhelmsbader Sommernacht und den Hanauer Chortagen teilgenommen hatte. Es war dies die erste Begegnung der Gruppe mit der japanischen Esskultur, für viele etwas gewöhnungsbedürftig.

 Am nächsten Tag fand dann der erste Auftritt der Gruppe im CocaCola West Sportpark, einer riesigen Sporthalle, statt. Die Begeisterung der 4600 Besucher war geradezu überschäumend. Wahrscheinlich auch wegen des Kontrastes zu den übrigen fernöstlich geprägten Darbietungen wie Trommeldarbietungen, Löwentänze und Balancedarbietungen mit bis zu 50 Kilo schweren, an langen Bambusstangen hängenden Lampions. Es folgte ein gemeinsames Abendessen für die Gruppe mit dem Freundschaftsverein Tottori-Hanau, während Frank Kilian und Lutz Wilfert beim Abendempfang der Präfektur (vergleichbar mit dem Land Hessen) eingeladen waren, in dessen Verlauf sich die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit der kaiserlichen Prinzessin, der Schwägerin des Kaisers, ergab. Für beide sicher ein unvergessliches Erlebnis.

Am Sonntag folgte dann noch der Auftritt des Fanfarenzuges und der Prinzengarde in der Torigin-Konzerthalle und dort in der Rika Hall, einem riesigen Theatersaal mit über 2000 Sitzplätzen. Das Publikum begann zu klatschen, als die ersten Marschklänge aus den Kulissen erklangen und steigerte sich, als die Tanzgarde ihre Tänze zu den Fanfaren- und Trommelklängen vorführte.

Den Abschluss bildete die Teilnahme an der großen Straßenparade, bei der alle teilnehmenden Gruppen des Festivals auf der Hauptstrasse an den dicht gedrängten Reihen der begeisterten Bürger von Tottori vorbei zog. Es folgte nach der Parade noch ein Empfang bei der Stadt Tottori für die Gäste aus den beiden Partnerstädten Cheongju (Südkorea) und Hanau, bei dem Bürgermeister Isao Takeuchi die gute Verbundenheit zwischen den Partnerstädten betonte und den Wunsch äusserte , dass dies nicht die letzte Begegnung bleiben sollte. Die Gäste bedankten sich für die Einladung , die unvergessliche Gastfreundschaft und die grosse Herzlichkeit, mit der sie aufgenommen wurden.

Zwischen den Autritten war aber auch noch Gelegenheit, einige Sehenswürdigkeiten von Tottori zu besuchen, wie zum Beispiel die berühmten Sanddünen von Tottori und des Spielzeugmuseums Warabekann, mit dem das Hessische Puppenmuseum freundschaftlich verbunden ist. Am Montag, dem 11.Oktober, ging es dann um 4.20 Uhr von Tottori mit dem Bus zurück zum Kansai Airport in Osaka und von da wieder nach Hause. Fazit für alle Beteiligten: Es war eine aufregende und unvergessliche Reise in eine unbekannte Welt, die sich durch außergewöhnliche Gastfreundschaft und Herzlichkeit auszeichnet.

Kein Festival ohne Maskottchen: Die Steinheimer präsentieren sich vor dem Rathaus in Tottori.