Als krönenden Abschluss des Kultursommers 2009 hatte die Brüder-Grimm-Stadt Hanau ihre Partnerstädte zu den ersten Internationalen Chortagen eingeladen. Neben Abordnungen aus dem englischen Dartford, aus Francheville und Conflans (Frankreich) und dem russischen Jaroslawl an der Wolga waren allein aus der Partnerstadt Tottori am japanischen Meer ein stimmgewaltiger Chor sowie unter anderem die Vizebürgermeisterin Yukiko Hayashi und der stellvertretende Parlamentsvorsteher Nakanishi der Einladung gefolgt.
Auf dem Programm für die zwölf Sängerinnen und drei Sänger unter der Leitung von Hiroko Hirano stand – gemeinsam mit den Chören aus Francheville und Jaroslawl – unter musikalischer Begleitung der Neuen Philharmonie Frankfurt die Aufführung klassischer Werke im ersten Teil der Wilhelmsbader Sommernacht, einer nunmehr seit mehr als zehn Jahren weit über die Grenzen Hanaus hinaus bekannten Freiluftveranstaltung, die jährlich bis zu fünfzehntausend Besucher aus der gesamten Region anlockt.
Von ihrer Ankunft am 22. Juli auf dem Frankfurter Flughafen bis zum Abreisetag am 27. Juli vom Partnerschaftsverein Tottori-Hanau e.V. unter der Leitung seines Vorsitzenden Wolfgang Walther mit einem vielfältigen Besuchsprogramm bestens betreut, standen für den Chor allein ein halbes Dutzend Chorproben auf der Tagesordnung. Obwohl die Sängerinnen und Sänger, in Tottori aus verschiedenen Gesangsgruppen ausgewählt, sich seit April des Jahres in ihrer Heimatstadt intensiv mit der Chorliteratur befasst hatten, war in nur drei Tagen die Abstimmung mit den Chormitgliedern aus Frankreich und Russland sowie mit dem Sinfonieorchester zu leisten. Der Chorleiter Christian Mause, Kantor der Marienkirche, zeigte sich dabei begeistert über das Stimmenpotential und die Professionalität der japanischen Gäste.
Hoch konzentriert bei den gemeinsamen Chorproben (Foto: Fischer)
Was schließlich am Samstagabend auf der Bühne im Park Wilhelmsbad von dem gemeinsamen Chor und der Neuen Philharmonie Frankfurt präsentiert wurde, war überwältigend. Trotz einer anfänglichen Regenschauer waren über zehntausend Besucher hell begeistert über den Chor und das Orchester, die Verdis Gefangenenchor aus “Nabucco”, Melodien aus Bizets “Carmen”, Elgars bekannten “March Nr 1”, das “Halleluja” aus dem Händel-Oratorium “Der Messias” sowie “O Fortuna” aus “Carmina Burana” von Carl Orff vortrugen.
Gruppenbild mit Chorleiterin Hiroko Hirano (Bildmitte)
Nachdem bei der Matinee am Sonntag mittag bei strahlendem Sonnenschein das Musikorchester “Russlands Saiten” aus Jaroslawl hunderte von Besuchern eine Stunde lang bestens unterhielt, standen im zweiten Teil der Darbietungen die Sängerinnen und Sänger aus Jaroslawl, Conflans, Francheville und Tottori mit landeseigenen Chorvorträgen auf dem Programm. Der eindrucksvolle Auftritt der japanischen Gäste, die den Chorreigen beendeten, bevor alle gemeinsam Beethovens “Ode an die Freude” intonierten, war zweifellos der Höhepunkt der musikalischen Auftritte. Das Publikum dankte dem Chor aus Tottori mit stehenden Ovationen.
Mit bewegten Worten dankte Tottoris Vizebürgermeisterin Yukiko Hayashi der Stadt Hanau, dem Partnerschaftsverein und dem gerührten Publikum für die Organisation der Chortage und die Gastfreundschaft. Auf dem Foto Stadtrat Dr. Ralf-Rainer Piesold, Dolmetscher Michael Schultz, stellvertretender Parlamentsvorsitzender Nakanishi, Vizebürgermeisterin Yukiko Hayashi und Klaus Remer, Kulturbeauftragter der Stadt Hanau (v.l.)
Sowohl für die Chormitglieder als auch für die Gäste der städtischen Administration war ein unterhaltsames und informatives Rahmenprogramm sowohl der Stadt Hanau als auch unseres Partnerschaftsvereins vorbereitet worden. Dazu gehörte selbstredend eine geführte Stadtbesichtigung und – während der Chor wieder üben musste – für unsere Gäste aus dem Rathaus von Tottori die fast schon obligatorische Einladung bei Rosemanns…
…und ein Besuch des Hessischen Puppenmuseums, persönlich geführt von dessen Chefin Dr. Maren Raetzer.
Unsere Gäste beim Begrüßungsabend der städtischen Vertreter im Donnerstag im Probenraum der alten Johanneskirche.
Vizebürgermeisterin Hayashi, stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher Nakanishi und der Leiter der Abteilung Städtepartnerschaften Watanabe (v.l.)
Stadtrat Dr. Piesold und Kulturbeauftragter Remer überreichten den japanischen Gästen den Plakatentwurf der Chortage als Erinnerungsgeschenk. Auf dem Foto rechts der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Wolfgang Walther.
Bildeindrücke vom gemeinsamen Mittagstisch in der Gartenwirtschaft “Wilhelm” nahe Wilhelmsbad. Hier Gertrud Rosemann, “Heimatbotschafterin” der Präfektur Tottori und Motor der Partnerschaft, mit Ehemann (im Vordergrund) und Ehepaar Schüttler, die in aufopfernder Weise dem Chor ständig zur Seite standen.
Fünf junge Damen der Chorgruppe vor dem Besuch des historischen Museums im Schloß Philippsruhe lächelten für den Fotografen…
…und zeigten sich ebenso interessiert bei der anschließenden Führung wie alle anderen Gäste aus Tottori
Unsere Gäste aus dem Rathaus von Tottori bei einer Stippviste in Frankfurt am Main, begleitet von der stellvertretenden Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, Hildegard Geberth, Stadtrat Günther Jochem und Vorsitzender Wolfgang Walther. Zweiter von rechts ist Michael Schultz, Dolmetscher und in Tottori angestellter Beauftragter für die Städtepartnerschaft. Nicht auf dem Foto ist Stadtrat Lutz Wilfert, der ebenso die Gäste über sechs Tage betreut hat.
Eindrücke vom Abschiedsabend, zu dem der Partnerschaftsverein seine Gäste aus Tottori eingeladen hatte
Noch einmal präsentierten sich am Vorabend der Abreise am Mainufer die Gäste und der Vereinsvorstand mit den Gastgeschenken der Stadt Hanau
Zum Abschluss ein Auszug aus der Rede des Vereinsvorsitzenden Wolfgang Walther am Abend der Verabschiedung:
“Ganz unter dem Eindruck Ihres bezaubernden Chorgesangs als Höhepunkt der heutigen Matinee sage ich herzlichen Dank, dass Sie uns die Ehre und die Freude Ihres Besuchs in der Brüder-Grimm-Stadt gegeben und uns Ihre Freundlichkeit, Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben.
Mein besonderer Dank gilt Ihnen, sehr geehrte Sängerinnen und Sänger mit Ihrer bezaubernden Chorleiterin. Sie haben einmal mehr mit beachtenswerter Disziplin, hoher Profession und musikalischer Kunst nicht bei der Wilhelmsbader Sommernacht, sondern auch und besonders bei der Matinee einen musikalischen Höhepunkt geboten und damit einen wichtigen Beitrag zu den Internationalen Chortagen in Hanau geleistet.
Sie haben damit einem großen Publikum viel Freude bereitet und dem Ansehen Ihrer Heimatstadt Tottori einen großen Dienst erwiesen. Auch Ihre bewegten Worte, sehr geehrte Frau Hayashi, haben die Herzen der Menschen erreicht.
Meinen ausdrücklichen Dank richte ich auch an Michael Schultz als unseren Ansprechpartner in Tottori, an Frau Anna Tsukimi-Weber, die als treues Mitglied unseres Vereins immer zur Stelle ist, wenn man sie braucht, und an Frau Mai Nishiyama, jene Pianistin der Musikhochschule Frankfurt, die uns ebenfalls nach Kräften unterstützt hat. Sie alle haben dazu beigetragen, das Trennende verschiedener Sprachen zu beseitigen.”